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Die neue DGE-Empfehlung: Ein kritischer Blick auf Nachhaltigkeit und Proteinbedarf

HanseGarnelen

Die neue DGE-Empfehlung:
Ein kritischer Blick auf Nachhaltigkeit
und Proteinbedarf

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat kürzlich ihre neuen Ernährungsempfehlungen inklusive DGE-Ernährungskreis für gesunde Erwachsene von 19 bis 65 Jahren veröffentlicht, die laut eigener Aussage erstmals neben der menschlichen Gesundheit auch Umwelt- und Klimaschutzaspekte berücksichtigen sollen. Dieser integrative Ansatz ist grundsätzlich absolut lobenswert und notwendig. Dennoch werfen die Empfehlungen bei genauerer Betrachtung, vor allem hinsichtlich des täglichen Proteinbedarfs, einige Fragen auf.

Exkurs: Der tägliche Proteinbedarf

Unabhängig von der neuesten Veröffentlichung empfiehlt die DGE eine Proteinzufuhr von 0,8 g pro Kilogramm Idealgewicht. Proteine sind für den Aufbau und die Reparatur von Körpergewebe (insbesondere Muskeln) essenziell und können dank ihrer sättigenden Wirkung auch bei Gewichtsproblemen eine positive Rolle spielen. Während Übergewicht hierzulande eines der größten gesundheitlichen Probleme darstellt, ist der erhöhte Proteinbedarf von sportlich aktiven Menschen ebenfalls zu berücksichtigen. Lediglich Personen mit bestimmten Nierenerkrankungen sollten auf einen nicht zu hohen Proteinkonsum achten. Viele Experten empfehlen deshalb eine höhere, teilweise doppelt so hohe Proteinzufuhr, womit die DGE-Richtwerte eher als Minimalangaben zu verstehen sind.

Genauere Betrachtung der neuesten DGE-Empfehlungen hinsichtlich Proteinzufuhr

Die neuen Empfehlungen des DGE-Ernährungskreises umfassen neben dem Aufruf, möglichst nur kalorienfreie Getränke wie Wasser zu trinken, insbesondere den regelmäßigen Verzehr von Milchprodukten, Hülsenfrüchten und Nüssen, Getreide, Obst und Gemüse sowie Fleisch und Fisch. Nur unter der Annahme besonders proteinreicher Lebensmittel in den jeweiligen Kategorien zeigt eine detaillierte Berechnung, dass der menschliche Proteinbedarf durch die empfohlenen Verzehrmengen gedeckt werden kann:

Le­bens­mit­tel­grup­pePor­tio­n in gBe­zeich­nungPor­tio­nenZeitbezugProteingehalt in g je 100 gProteingehalt in g je Tagesration
Obst und Gemü­se110Portion5täglich1,2
(Salatgemüse frisch)
7
Säfte200Glas1wöchentlich00
Hül­sen­früch­te1125Por­tion (frisch1)1wöchentlich25
(Linsen getrocknet)
4
Nüs­se und Sa­men25Portion1täglich14
(Walnüsse)
3,5
Kartoffeln250Portion1wöchentlich21
Ge­trei­de, Brot, Nu­deln2 da­von mind. 1/3 Voll­korn60Portion5täglich6
(Roggenvollkornbrot)
18
Pflanz­lich­e Ö­le10Esslöffel1täglich00
But­ter und Mar­ga­ri­ne10Esslöffel1täglich10
Milch und Milch­pro­duk­te3250Portion2täglich8
(Griech. Joghurt 150 g)
24
Fisch4120Portion1 bis 2wöchentlich20
(Lachs)
5
Fleisch (Rind, Schwein, Geflügel)4120Portion1 bis 2wöchentlich20
(Hähnchenbrust)
5
Wurst30Scheibe2wöchentlich15
(Schinkenwurst)
1
Eier60Stück1wöchentlich131
Summe:
davon tierischer Ursprung:
69,5 g
36 g

1Für die Umrechnung von getrockneten Hülsenfrüchten in frische, beispielsweise aus der Dose, den Faktor 1,8 verwenden
2Eine Scheibe Brot bzw. eine Portion Getreideflocken entspricht 60 g, eine Portion Nudeln oder Reis wiegen ungekocht 120 g
3250 g Milch beziehen sich auf den Verzehr von Milch im Glas. Eine Portion entspricht beispielsweise entweder 1 Glas Milch (250 g), einer Scheibe Käse (30 g) oder einem Joghurt (150 g).
4Die Berechnungen für Mischkost berücksichtigen sowohl Fleisch als auch Fisch. Die Angabe 1 bis 2 Portionen bei Fisch und Fleisch bezieht jeweils die andere Gruppe mit ein: Wer 2 Portionen Fisch pro Woche isst, kann noch 1 Portion Fleisch essen bzw. wer 1 Portion Fisch isst, 2 Portionen Fleisch

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. / Proteininformationen: www.proteintabelle.de

Klima- und Umweltaspekte: Ein zweischneidiges Schwert

Die Intention der DGE, ihre Ernährungsempfehlungen nicht nur auf gesundheitliche, sondern auch auf Umweltkriterien zu stützen, ist zweifellos eine lobenswerte Weiterentwicklung. Während die Begrenzung des Fleischkonsums auf maximal 300 g pro Woche und die Reduktion des Eierkonsums auf ein Ei pro Woche die allgegenwärtige Tendenz zu mehr pflanzenbasierten Lebensmitteln erkennen lässt, ist es bemerkenswert, dass offenbar über die Hälfte des empfohlenen Proteinbedarfs weiterhin durch tierische Produkte gedeckt werden muss. Besonders paradox erscheint hier die Empfehlung, täglich zwei Portionen Milch bzw. Milchprodukte zu konsumieren, was sich auf bis zu 3,5 kg Rohmilch pro Woche summiert – im Vergleich zu den 60 g eines einzigen Eies. Diese Empfehlung wirkt unter dem Aspekt des Klimaschutzes besonders fragwürdig, bedenkt man den signifikanten CO₂-Fußabdruck, den Milchprodukte im Vergleich zu anderen tierischen Proteinquellen wie Hühnerfleisch oder Eiern hinterlassen.

Fazit

Trotz der Bemühungen der DGE, nachweislich gesunde und umweltfreundliche Lebensmittel wie Nüsse, Obst, Gemüse und Vollkornprodukte zu empfehlen, offenbaren die Richtlinien Widersprüche, besonders im Hinblick auf den Proteinbedarf und die Klimaauswirkungen tierischer Produkte. Die pauschale Empfehlung zum Fleisch- und Fischkonsum, ohne differenzierte Betrachtung der Klimaeffekte tierischer Lebensmittel, steht weder im Einklang mit aktuellen gesundheitlichen noch klimawissenschaftlichen Erkenntnissen. Eine gleichwertige Behandlung aller Fleisch- und Fischarten sowie deren Herkunft (Import vs. regional) und Produktionsart (konventionell vs. Bio) vernachlässigt die dringende Notwendigkeit einer differenzierten und innovativen Ernährungspolitik.

Als HanseGarnelen AG setzen wir uns für eine wirklich zukunftsweisende und nachhaltige Lebensmittelerzeugung ein, die durch ressourcenschonende Kreislaufanlagen nicht nur umweltfreundlich ist, sondern auch eine besonders hochwertige Proteinquelle generiert. Die Integration solcher nachhaltigen Produktionsmethoden in Ernährungsempfehlungen könnte einen Weg darstellen, den Proteinbedarf der Bevölkerung zu decken, ohne dabei Meeresbestände oder das Klima zu belasten. Es ist an der Zeit, dass nachhaltige und gesundheitsfördernde Ernährungsweisen stärker in den Vordergrund rücken. Nur so können zukunftsweisende Technologien skalierbar und massentauglich gemacht werden. Auch wenn die DGE mit der neuen Berücksichtigung von Umweltaspekten für ihre Ernährungsempfehlungen einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung gegangen ist, so zeigt der neue Ernährungskreis doch deutlich, dass ein differenzierter Blick auf einzelne Lebensmittel für sinnvolle Ernährungstipps unumgänglich ist.

Deshalb unsere Empfehlung an Sie: Genießen Sie Ostern mit jeder Menge bunter Ostereier – und vielleicht ja auch mit unseren fangfrischen HanseGarnelen – denn die enthalten ebenfalls reichlich tierisches Protein (20 %) und werden dabei auch noch klimafreundlich erzeugt!

Martin